Die Pfarrer

Der Pfarrer wurde durch freie Collation des Erzbischofs ernannt und vom Archidiacon zu Bonn investirt (Dumont, Descriptio 16).
Urkundlich sind die folgenden verzeichnet:

  • Arnoldus de Solve, unterzeichnet 1412 die Errichtungs-Urkunde der Vicariestiftung unter dem Titel der h. Barbara (vgl. unter Vicarie)
  • Johann Ludwig Eich, investirt am 6. August 1613 ("Ex protocollis iudicalibus Archidieconatus Bonnen" Kölner Pastoralblatt Nr. 11 1882)
  • Damian Kahmer, 1644 - 1664, investirt am 8. März. Er war früher Pastor am Swisterberg.
    Pastor Kahmer zu Merten und Franken zu Metternich vertauschen ihre Stelle 1664( „eo qoud ambo in sua parachia essent odiosi" Kirchenbuch zu Metternich). Im jahre 1673, als die Stadt Bonn mit Zustimmung des Kurfürsten Maximlian Heinrich von den Franzosen besetzt und von kaiserlichen und holländischen Truppen am 12. November nach einer Belagerung von neun Tagen eingenommen war, hatte das kölnische Land von Plünderungen der Letztern viel zu leiden. Weder Kirchen noch Menschen wurden geschont.
    Für Letzter war Flucht die einzige Rettung. Pastor Kahmer floh von Metternich nach Vernich um sich und die Kostbarkeiten in Sicherheit zu bringen. Er wurde unterwegs von Soldaten ergriffen und so grausam misshandelt, dass er, halbtodt nach Vernich gebracht, wenige Tage später starb. Er wurde zu Weilerswist beerdigt ( l.c.)
  • Heinrich Franken, 1664 - 1689 gest. 15. October
  • Johann SImonIs von der Hagen, geboren zu Schnudel bei Herzogenbusch, seit 1689 Pfarrer, resignirte 1726, gest. am 3. Januar 1733, wurde zu Köln begraben
  • F. Adrian Fidler, seit 1711 Benedictiner aus Groß-Martin , wird im Verzeichnis der Bruderschaft ( 1712) Administrator der Pfarre genannt, während Pastor Hagen die Vicarie der h. Barbara versieht.
  • F. Adrian Wald , 1717 - 1726, verwaltet die Pfarre wie Fidler als Hagen´s Stellvertreter, versucht einer Niederlassung der Benedictiner zu gründen, worüber bereits im Vorherstehenden berichtet wurde. Er wird später Abt von St. Martin in Köln ( gest. 1741)
  • Gerhard Commer , 1721 -1771, geboren zu Merten, stiftet die Schulvicarien zu Sechtem und Metternich; kauft von dem Abt Franziskus Spir und Prior Engelbert Bertram an St, martin in Köln die Ländereien die zu Merten und Trippelsdorf im Schall gelegenen Ländereien und Büsche aus der Erbschaft des verstorbenen Abtes Balck (kirchenbuch von Merten). Pfarrer Commer war Provisor und Deservitor der Samstagsmessenstiftung zu Rösberg. Er starb am 23. December 1771. Der Franziscaner P. Beranus verwaltete die Pfarrstelle sieben Monate lang.
  • Philipp Nöthen, 1772 - 1792, legte 1779 ein neues Taufbuch an, war im Jahre 1785 Kämmerer des Aargauer Dekanates. Sein Nachfolger nennt ihn pastor vigilantissimus, einen sehr wachsamen Seelenhirten. Sein Sterbetag ist der 19. October
  • Reiner Müller, 1792 - 1804, wird eingeführt in die Pfarrstelle am 27. November 1792, leistet den (pfarramtlichen) Diensteid auf der Capitelsversammlung zu Bonn am 20.Mai 1794
  • Johann Everhard Cremer , 1804 - 1811
  • Nicolaus Joseph PferzweI, 1811- 1833, war früher Vicar zu Rösberg ( 1804), seit 1931 Dechant des Dekanates Hersel
  • Johann Mathias Abels, 1834 - 1882, geboren zu Königshoven am 20. November 1799, wurde Priester am 5. April 1826, demnächst Kaplan zu Brühl, zum Pfarrer von Merten ernannt am 1. Februar 1834, feierte im Jahre 1876 sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum. Er erwarb sich große Verdienste um die neue Kirche ( vgl. oben „Die neue Kirche) Sein Tod erfolgte am 2. Januar 1882.

Merten ist nunmehr die siebente Pfarrstelle im Dekanant Hersel, welche ihres ordnungsgemäßen Seelenhirten  in Folge der Maigesetze entbehrt.